Orientierungspunkte
Die vier Orientierungspunkte helfen, sich selbst oder Organisationen besser zu erkennen und zu reflektieren.
Selbstreflexion
Lebensdefinition
Der Genius ist der erste Teil der Lebensdefinition. Jeder von uns hat eine ganz individuelle Art in dieser Welt zu leben und zum Gelingen beizutragen. Dieses Lebensmotiv begleitet, motiviert, gibt Orientierung und fordert heraus.
Der Personenkern gibt einen zweiten Aspekt für die Lebensdefinition. Wer bin ich im Kern? Was gibt mir ein Recht zu leben? Was ist der letzte Grund auf den ich mich zurückziehen kann? Professionen, Gruppenzugehörigkeit, spirituelle Überzeugungen, ein besonderer Charakterzug oder eine Fähigkeit können als identitätsstiftend sein.
Wer weiß, wer er wirklich ist und wie er gut in dieser Welt lebt, kann sich orientieren und Herausforderungen stellen.
Welterklärung
Bewusst oder unbewusst erklären wir uns die Welt. Wir brauchen Gesetzmäßigkeiten, Vereinfachungen, Skripte oder Grundsätze, um die Komplexität unseres Lebens zu bewältigen. Diese Welterklärungen haben wir von anderen übernommen, sie sind die Lehren aus Erfahrungen oder unbewusste Festlegungen. Wenn wir sie wahrnehmen, können wir sie nutzen, auf Ihre Nützlichkeit prüfen oder sie versuchen zu verändern.
Spirituelle Dimension
An ganz unterschiedlichen Stellen in unserem Leben kommen wir in Resonanz mit etwas Größerem, das außerhalb unserer selbst ist. Der überwältigende Moment eines Naturschauspiels, die Geburt eines Kindes, eine innere Gewissheit in einer schweren Entscheidung und vieles Mehr sind spirituelle Momente. Oft haben wir verlernt, diese Erfahrungen wertzuschätzen. Diese Dimension wahrzunehmen und zu reflektieren ist eine große Hilfe. Sie ist Quelle und Orientierung.
Sinn
Die Frage nach dem Sinn ist ein wichtiger Orientierungspunkt. Leider wird „Sinn“ oft als Tool für Wachstum instrumentalisiert. Wir wollen die Frage nach dem Sinn gemäß Viktor Frankel stellen – als Lebensziel und Orientierungspunkt für unser Denken und Handeln.
Wer (s)einen klaren Sinn kennt, wird klare Ziele formulieren und danach handeln.
Standortbestimmung
In der Zusammenschau der vier Orientierungspunkte entsteht ein individuelles Bild, das hilft, die eigene Person tiefer zu erfassen und weiterzuentwickeln. An manchen Stellen werden Ergänzungen, an Anderen Spannungen sichtbar. Diese Entdeckungen bestätigen oder laden ein weiterzudenken und Neues zu wagen. Bewusste Bezugspunkte, eine Haltung des Bezogenseins und der Wertschätzung und viele Impulse stehen am Beginn der nächsten Etappe.
Reflexion für Organisationen
Organisationsidentität
Der Genius ist die Eigenart, wie eine Organisation funktioniert und was sie erhält. Welche Kultur, welche Werte oder welche Rituale sind konstituierend? Was sind die Motoren des Erfolgs? Was verbinden Mitarbeiter, Kunden und Außenstehende mit ihrer Organisation?
Der Organisationskern gibt Antwort auf Frage wie: Wer sind wir im Kern? Was gibt diesem Unternehmen das Existenzrecht? Welche Metapher beschreibt unser Dasein in unserem Umfeld? Warum schätzen uns unsere Kunde? Worum beneiden uns unsere Konkurrenten? Die Geschichte, prägende Personen, besondere Produkte oder Ideen, so wie ideologische oder spirituelle Hintergründe können identitätsstiftend für eine Organisation sein.
Der Genius und der Organisationskern sind mehr als der USP und CI, da diese sehr oft auf Vermarktung ausgerichtet sind.
Welterklärung
Bewusst oder unbewusst erklären wir uns die Welt. Jede Organisation braucht ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten, Vereinfachungen oder Grundsätze, um die Komplexität zu bewältigen und das Miteinander zu organisieren. Diese Welterklärungen in Unternehmen sind durch die Geschichte entstanden, wurden von Mächtigen vorgegeben oder haben sich aus der Gemeinschaft entwickelt. Wenn wir sie wahrnehmen und benennen, können wir sie nutzen, auf ihre Nützlichkeit prüfen oder sie versuchen zu verändern.
Spirituelle Dimension
Unternehmen sind keine spirituellen Wesen und doch sind sie herausgefordert sich gegen über „dem großen Ganzen“ zu verantworten und zu verhalten. Aspekte wie Klimaschutz und Generationengerechtigkeit weisen über das hier und jetzt hinaus und sind mehr als nur Marktfaktoren. Viele Menschen, und damit viele Kunden, öffnen sich spirituellen Erfahrungen – bewegt von einer Verantwortung gegenüber dem Planeten und einer Dankbarkeit gegenüber den natürlichen Ressourcen.
Fragen nach einem globalen Miteinander, nach Versöhnung zwischen den Weltregionen oder der Gerechtigkeit für nachfolgende Generationen sind zu tiefst spiritueller Natur. Egal wie dieses größere Gegenüber außerhalb unserer Systeme und unserer Möglichkeiten genannt wird, wir können es nicht ignorieren. Organisationen und Unternehmen müssen sich reflektieren und ihre Art des Umgangs entdecken und gestalten.
Diese neue große Herausforderung entscheidet über die Zukunft.
Sinn
Die Frage nach dem Sinn ist ein wichtiger Orientierungspunkt. Leider wird „Sinn“ oft als Tool für Wachstum instrumentalisiert. Dies ist deutlich zu wenig. Wir wollen die Frage nach dem Sinn anders stellen: Welchen Unterschied macht die Organisation auf Dauer? Was ist der letztliche Sinn unabhängig von den Tageszielen? Was füllt das Denken, Planen und Handeln der Organisation?
Wer den tieferen Sinn benennt, wird klare Ziele formulieren und danach handeln.
Standortbestimmung
In der Zusammenschau der vier Orientierungspunkte entsteht ein individuelles Bild, das hilft, die Organisation tiefer zu erfassen und weiterzuentwickeln. An manchen Stellen werden bisher übersehene Stärken und an anderen Widersprüche sichtbar. Diese Entdeckungen laden ein, weiterzudenken und Neues zu entwickeln. Formulierte Bezugspunkte, eine Kultur des Bezogenseins und der Wertschätzung und viele Ideen helfen die Zukunft zu gestalten.
How we do …
Resonanz-Kompetenzen
Die neuen Orientierungspunkte lassen sich gut mit einer bezogen und ganzheitlichen Art der Wahrnehmung und der Reflexion entdecken. Beim Reflektieren hören wir uns selbst und dem anderen zu, nehmen einander mit Augen, Herz und Verstand wahr. Wir teilen diese Wahrnehmungen und beziehen uns wertschätzend und ehrlich darauf. Es ist faszinierend sich auf dieses bezogene und teilweise geleitete Kommunizieren einzulassen und auf das Diskutieren (lat. zerschlagen) zu verzichten. Oft entsteht ein mehr oder ein neues Ganzes. In den Prozessen werden wichtige Grundfertigkeiten entdeckt und eingeübt. Es ist ein lohnendes Wagnis bewusst loszulassen und sich für neues unerwartetes oder ungewohntes zu öffnen. Es ist eine Bereicherung die eigene Intuition besser kennenzulernen und ihr zu trauen. Und nicht zu letzte kann Stille als Quelle der Inspiration entdeckt werden.
Alle diese „Kompetenzen“ beruhen in irgendeiner Weise auf Resonanz mit mir selbst, mit anderen, mit Impulsen von außen oder mit einer spirituellen Dimension.